Der Notgroschen der Geldente

Der Notgroschen der Geldente

Der Notgroschen, oder wie mein ehemaliger doch recht schlauer CTO sagte „F*** You Money“. Für mich ist es etwas von beidem. Was ich aber nun genau unter dem Notgroschen verstehe, wie hoch er bei mir ist und was ich sonst so für Überlegungen anstelle – ja das folgt jetzt in diesem knackigen Beitrag.

Wofür einen Notgroschen?

Wenn du in den diversen Finanz-Foren unterwegs bist, dich auf Reddit verirrst oder dem ein oder anderem YouTuber folgst … wirst du immer wieder über die Waschmaschine, die plötzlich kaputtgeht, stolpern – dafür brauchst du den Notgroschen. Ist das auch meine Meinung? NEIN.

Eine Waschmaschine findet man im Zweifelsfall gebraucht für 50 € und auch neu kosten diese nicht die Welt. Für mich ist der Notgroschen meine Versicherung für wirkliche Probleme.

Ein Auto hat einen Unfall

Als Beispiel wäre das Auto genannt, brauchst du dieses um zu Arbeiten und kannst es nicht ersetzen, dann hast du ein Problem. Das Dach von deinem Haus verabschiedet sich und die Versicherung will nicht zahlen, du bist selbstständiger Fotograf und deine Ausrüstung geht verloren … ja solche Dinge zähle ich zu Problemen, die ich mit meinem Notgroschen lösen würden.

Ein weiterer Punkt, der aber vielleicht nicht für jeden relevant ist, wäre der Teil mit der „F*** You Money“. Sollte mir mal wirklich die Sicherung im Job durchbrennen, brauche ich einen Notgroschen, um auch mal ein paar Monate ohne Gehalt gut klarzukommen. Nebenbei habe ich das Gefühl, dass man irgendwie erfolgreicher im Job ist, wenn man weiß, dass man auch ohne Job eine ganze Zeit klarkommt. Ich vermute, man ist dadurch kritischer und sagt nicht zu allem Ja und Amen.

Wie hoch sollte der Betrag sein?

Die Höhe des Notgroschens ist sicherlich sehr individuell, nehmen wir das Auto. Bist du von deinem Wagen abhängig, wäre mein Notgroschen mindestens so hoch, um mir einen halbwegs passablen Ersatz beschaffen zu können.

Selber orientiere ich mich an meinem Haushaltsbuch, hier sehe ich ziemlich genau, welche Summen ich im Jahr ausgebe und kann mir einfach ausrechnen, was ich für 1 oder 2 Jahre ohne Arbeit brauchen würde. Mein Notgroschen ist für 2 Jahre komplett ohne Arbeit ausgelegt und mit dem Wunsch mein Leben so weiterzuführen wie aktuell. Da muss man aber auch ganz klar sagen, das ist etwas übertrieben. Ich könnte sicherlich auf einiges Verzichten in der Zeit ohne Job und damit meinen Notgroschen verkleinern.

Vergessen darf man halt nicht, alles Geld, was nicht investiert ist, verliert gerade im Moment sehr schnell an Wert – aber einen Tod muss man hier wohl sterben.

Wo lagert der Notgroschen?

Schließfächer bei einer Bank

Mein Notgroschen lagert zum Teil auf einem Tagesgeldkonto bei der ING [Werbung] und in Form von Goldmünzen bei einer Sparkasse im Schließfach. Das Gold wäre dann das Letzte, was ich wieder in Bargeld verwandeln würde, wenn es ganz dicke kommt. Grundsätzlich sollte dein Notgroschen schnell verfügbar und sicher sein, also Tagesgeld oder Sparbuch …

Braucht jeder einen Notgroschen?

Ich würde sagen Ja, nur die Höhe ist sehr verschieden. Vielleicht, wenn du überhaupt keine Verpflichtungen hast oder ein Depot jenseits von Gut und Böse nicht.

Aber einen Plan B schadet nach meiner Meinung nie. Ich rate auch jedem, der sein Glück an der Börse versuchen will, dieses erst zu tun, wenn ein entsprechender Puffer aufgebaut ist. Es wäre fahrlässig sein gesamtes Geld auf die Börse zu werfen und im Notfall vielleicht Papiere zu Spotpreisen verkaufen zu müssen.

Wie handhabst du das? Notgroschen ja oder nein?

4 Gedanken zu „Der Notgroschen der Geldente

  1. Hallo Ente,

    der Notgroschen ist für uns ein Muss für das Investieren an der Börse. Nur so können uns die Schwankungen kalt lassen und wir können auch bei niedrigen Kursen weiter unsere Sparpläne bedienen und ruhig schlafen. Er reicht im Falle des Totalausfalls beider Einkommen (Ehepartner), um ein Jahr so weiter leben, wie bisher, im Falle eines einzelnen Totalausfalls sind es dann 2 Jahre. Erst dann müsste das Portfolio angetastet werden.

    Unser Notgroschen ist in 4 gleiche Teile aufgeteilt, 1/4 Tagesgeld bei der ING, und die anderen drei Teile sind derzeit in deutsche Staatsanleihen investiert. Dabei ist die Endlaufzeit so gewählt, dass etwa alle 4 Monate eine Charge frei wird. Diese wird dann neu investiert oder im Fall der Fälle ausgegeben. Sollte es dicke kommen, so wird noch vor Fälligkeit liquidiert.

    Gruß R.

  2. Notgroschen ist ein MUSS!
    Auch jetzt mit 61 lege ich immer noch monatlich ein paar hundert EURO auf mein ING Extrakonto zurück. Der Rest geht an die Börse, um noch etwas Kinder zu kriegen.
    Man weiß ja nie, was plötzlich kaputt gehen könnte, naja, eigentlich alles. Man sagt, dass es mindestens 3-Monats-Nettogehälter sein sollten. Wenn man angestellt ist und den Job selber hinschmeißt, dann braucht man die 3 Gehälter. Wird man gekündigt, dann kriegt man ja sofort Arbeitslosengeld. Aber auch ein plötzlicher Umzug kostet viel Geld oder ein selbstverschuldeter Autounfall.

    Viele reagieren völlig erstaunt, dass ich einen Notgroschen habe. Es kann ohne Notgroschen gut gehen, aber es kann auch ein riesiges Problem werden. Mir ist das gute Gefühl lieber, dass ich vorbereitet bin.

  3. Ich denke auch es für jeden sinnvoll ist, sich einen Notgroschen aufzubauen. Jedoch definiere ich den Notgroschen mehr über die Dinge, durch die man unverschuldet plötzlich viel Geld ausgeben muss: ein Umzug, neue Haushaltsgeräte, Nachzahlung der Energiekosten, Medizin, die nicht von der Kankenkasse übernommen wird, Reparaturen etc.
    Natürlich ist es schön wenn das Geld reicht, damit man auch mal einen Monat ohne Arbeit über die Runden kommt – aber Jahre müssen das für mich nicht sein, dafür ist der Notgroschen meiner Meinung nach nicht da. Das gleiche gilt für das Auto-Beispiel, im Fall der Fälle könnte man auch einen Ratenkauf abschließen oder einen kleinen Kredit aufnehmen. Das kostet zwar, aber wenn man das Geld als Notgroschen auf dem Tagesgeldkonto parkt, anstatt es anzulegen, entgehen einem ebenfalls Renditen.

    1. Danke Hanna, da hast du natürlich recht. Ich denke jeder definiert Not für sich selber. Das Resultat ist aber ja das gleiche, entweder du kannst deine Handwerker-Rechnungen von deinem Gehalt bezahlen oder du muss an deinen Notgroschen da du nicht arbeitest 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert